Amna Ilyas
Die praxisorientierte Forschung von Amna Ilyas liegt an der Schnittstelle von materieller Kultur, Erinnerung und Pädagogik, mit einem besonderen Fokus auf Gips und Kalk. Sie beschäftigt sich mit aktuellen Debatten über den Status von Materialien und den Auswirkungen des Abweichens von grundlegenden skulpturalen Prozessen, unter Einbeziehung von Bildender Kunst und Konservierung.
In den letzten vier Jahren hat sie besonders die Geschichte der Reproduktion und Nachbildung in der Museologie und Kunstpraxis untersucht. Dabei erforscht sie, wie Objekte die Fähigkeit haben, komplexe Erzählungen über Herkunft, Zweck und Veränderung zu erzählen. Durch Prozesse wie Ausgrabung, Wiederherstellung und Neugestaltung beschäftigt sich die Künstlerin mit Spuren, Rezepten, Formen sowie Provenienz- und Konservierungsaufzeichnungen.
Ihre Arbeit reflektiert die Bedeutung von Objekten und Räumen, die sich von antiken Ruinen zu kolonialen Häusern entwickeln. Sie betrachtet Elemente wie Wände, Ziegel und akustische Rekonstruktionen als Träger von Wissen. Mit archäologischen und konservatorischen Techniken – sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne – gräbt sie Geschichten aus, die in Bauwerken verborgen sind, um Machtstrukturen, Resilienz und kulturelle Kontinuität zu offenbaren.
Die Arbeit zeigt, wie Erinnerung durch materielle Praxis gestaltet wird und wie solche Praktiken die Vorstellungen von Autorschaft und Authentizität verändern. Sie verdeutlicht, wie Akte der Reproduktion und Reparatur mit neuer Bedeutung aufgeladen werden können und positioniert materielle Praktiken als sowohl kritische Methode als auch kulturelles Zeugnis.
Nationalität: Pakistan
Aufenthalt: Session 8 (03.11.-07.12.2025)