© Thomas J Price, Courtesy the artist and Hauser und Wirth, Foto: Keith Lubow
Die Kunsthalle Krems widmet dem britischen Künstler Thomas J Price (geb. 1981 in London) die erste Ausstellung in Europa außerhalb seines Heimatlandes.

Seine Arbeiten entstehen in einem mehrstufigen Verfahren durch einen hybriden Ansatz aus traditioneller Bildhauerei und intuitiver Digitaltechnik. Price‘ Skulpturen sind keine Abbilder realer Menschen, sondern fiktive „Held:innen des Alltags“, wie er sie nennt. Das Anliegen des Künstlers ist es, Anhaltspunkte für eine tiefere menschliche Verbindung zu liefern. Es geht um die gegenseitige Wahrnehmung in der Gesellschaft, ohne zu kategorisieren.

Ausgehend von seiner Performancearbeit Licked (2001), in der Price Präsenz in Abwesenheit thematisiert, entwickelte er eine Reihe von Arbeiten, die sich mit der Frage befassen, was es bedeutet, buchstäblich ein Teil eines Ortes und seiner materiellen Geschichte zu werden – A Matter of Place.

© KMK, Foto: Winkler
© KMK, Foto: Winkler

Im öffentlichen Raum präsentiert Price seine monumentalen Skulpturen sockellos, um sie von heroischen Denkmälern der Macht abzugrenzen. Sie stehen stattdessen auf Bodenniveau und in direkter Beziehung zu dem/der Betrachter:in. Vor der Kunsthalle Krems wird die überdimensionale Statue Reaching Out (2020) platziert. Mit dem Werk, das eine junge Frau darstellt, die auf ihr Handy blickt, balanciert Price zwischen Erfahrungen der Isolation und der Verbundenheit in einem modernen Zeitalter.

Kurator: Florian Steininger

    Wir haben die Gelegenheit, eine Gesellschaft mit stärkerem Zusammenhalt zu schaffen, wenn wir sie denn ergreifen wollen. Schreiben wir das derzeitige System der Auswahl historischer Gestalten als Repräsentanten von Werten, denen wir nachstreben sollten, weiter fort? Oder suchen wir nach den Gemeinsamkeiten, die wir alle haben, und begrüßen Darstellungen derer, die bisher stigmatisiert oder unsichtbar waren?
    Thomas J Price
    © KMK, Foto: Winkler