© The Robert Rauschenberg Foundation / ARS, New York 2024

Robert Rauschenberg (1925-2008) zählt zu den einflussreichsten US-amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts sowie Wegbereitern der Pop Art und Konzeptkunst. Weltbekannt wurde er mit seinen „Combines“, in denen er Alltagsmaterialien und Printmedien mit abstrakter Malerei fusionierte. Er wollte damit die Lücke zwischen Kunst und Leben schließen. Die Kunsthalle Krems widmet Rauschenberg die erste monografische Werkschau in Österreich. Die Retrospektive bildet den Abschluss eines internationalen Ausstellungsreigens anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers. 

Experimentieren mit Malerei und Foto

Im Zentrum der Ausstellung steht das Zusammenspiel von fotografischem Bildmaterial und gestischer Malerei. Rauschenberg nutzt seit den 1950er-Jahren Fotos aus Zeitungen, Magazinen und seinem eigenen Archiv und verbindet diese mit dynamischen malerischen und grafischen Spuren. Mit seiner charakteristischen Bildsprache bringt der Künstler Kunst und Leben zusammen. Zeitgleich entstehen seine experimentellen „Transfer Drawings“, erzeugt durch das Abreiben befeuchteter Zeitungsbilder.

Von Seide bis Metall

Zu Beginn der 1960er-Jahre erweitert Rauschenberg sein Bildrepertoire mit den „Silkscreen Paintings“. In diesen erscheinen ikonische Motive wie die Freiheitsstatue oder John F. Kennedy in gestisch aufgeladenen, vielschichtigen Kompositionen. In den späteren Werkserien rückt die Materialität der Bildträger zunehmend in den Vordergrund: Serien wie „Borealis“ (1988–92), ausgeführt auf Kupfer, Messing oder Bronze, sowie die „Night Shade“-Arbeiten (1991) untersuchen das Zusammenspiel von Licht, Reflexion und malerischer Intervention. In den 1990er-Jahren wendet sich Rauschenberg digitalen Bildprozessen zu. Er entwickelt Werkgruppen wie „Waterworks“ und „Anagram“, die eine vibrierende, collagierende Bildsprache entfalten.

© The Robert Rauschenberg Foundation / Bildrecht, Wien 2025
Projekte mit John Cage und Niki de Saint-Phalle

Neben der bildenden Kunst setzt Rauschenberg auch performative, theatrale und interdisziplinäre Projekte um. Hierbei arbeitet er mit Persönlichkeiten wie John Cage, Niki de Saint-Phalle, Jasper Johns oder Jean Tinguely zusammen. Die meisten Performances sind videodokumentiert, so auch seine erste Choreografie „Pelican“ (1963). Für das Happening „Open Score“ (1966) lässt er den Künstler Frank Stella in einem Tennismatch gegen die Professionistin Mimi Kanarek antreten. Mit globalen Initiativen wie dem „Earth Day“ (1970) und dem Projekt „ROCI“ (1984–91) engagiert sich Rauschenberg politisch-aktivistisch. 

Internationales Renommee

Robert Rauschenberg ist in den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt vertreten, darunter das Museum of Modern Art (MoMA), das Solomon R. Guggenheim Museum und das Metropolitan Museum of Art in New York, das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA), das Moderna Museet in Stockholm und in Wien das mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig. 1964 wurde Rauschenberg mit der Goldmedaille der Biennale in Venedig ausgezeichnet. 

Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems entsteht in Kooperation mit der Robert Rauschenberg Foundation, New York und der Galerie Thaddaeus Ropac, London Paris Salzburg Seoul.

Kurator: Florian Steininger

  • Da JavaScript dekativiert ist, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Da dein Browser nicht supportet wird, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu geringer Bandbreite werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu schwacher Hardware werden einige Inhalte nicht geladen.