Kunstwerk Blau unendlich mit blauen Lichtstreifen von Inge Dick

Inge Dick

Vom Licht berührt

© Inge Dick / Bildrecht, Wien 2025
14.03.2026 – 24.01.2027

Die Werke von Inge Dick (*1941) sind durchdrungen von einem zentralen Element: dem Licht in all seinen Erscheinungsformen. Der Übergang von Tag zu Nacht, die feinen Nuancen des Sonnenlichts, die Reflexionen und Schatten – all dies macht die Künstlerin in ihren Werken sichtbar.

85. GEBURTSTAG VON INGE DICK

© Inge Dick / Bildrecht, Wien 2025, Foto: Herman Seidl

Inge Dick zählt zu den international bedeutendsten Positionen im Bereich der zeitgenössischen experimentellen Fotografie und des Films. Durch ihre intensive Beschäftigung mit Malerei und Fotografie erkannte sie früh, dass Licht nie konstant oder objektiv ist. Denn das natürliche Licht ist ein lebendiges Phänomen: Es verändert sich mit den Stunden des Tages, den Wetterlagen und den Jahreszeiten. 

Inge Dicks Arbeiten offenbaren, was dem bloßen Auge oft entgeht. Ihre Malereien, Foto- und Filmarbeiten sind poetische Protokolle des Lichts. Ihre künstlerische Entwicklung ist von einer tiefen Hingabe geprägt: Das Sichtbarmachen des Unsichtbaren. Ihre Forschungsarbeit zum Thema Licht wird von vier zentralen Prinzipien getragen, die das Grundgerüst ihres künstlerischen Denkens bilden: Zeit und Wahrnehmung, Serialität, geometrische Ordnung und Raster sowie Feinsinn und Präzision.

Die Werkschau in der Landesgalerie Niederösterreich führt erstmals alle Schaffensphasen der Künstlerin – von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart – in einer repräsentativen Auswahl zusammen. Die Retrospektive würdigt Inge Dicks vielschichtiges Oeuvre und ist zugleich eine Hommage aus Anlass ihres 85. Geburtstags.

DIE POESIE DES LICHTS

Inge Dicks Werk ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Lichts. Am Beginn ihres Schaffens stehen die mit der Spachtel gemalten, zunächst farbigen und dann ausschließlich weißen Bilder, die durch fein abgestufte Rasterstrukturen Licht an der Oberfläche erkennbar machen. Parallel dazu entstehen Schwarz-Weiß-Fotografien, in denen die wandernden Licht- und Schatteneffekte die Bildgestaltung beeinflussen.

In den darauffolgenden Polaroid-Serien erweitert Dick ihr Spektrum: Licht wird nun direkt aufgezeichnet und durch Farbe sichtbar. In den späteren Digitalfilmen und der Serie „jahres licht weiss“ wird diese Praxis zur filmischen Meditation. In der jüngsten Werkserie der „goldenen Bilder“ wird das Licht nicht nur reflektiert, sondern selbst zum zentralen Akteur der Bildwirkung. So entfaltet sich ein künstlerischer Weg, der vom Licht als zentralem Gestaltungselement getragen wird – von der Stille des Weiß bis zum Strahlen des Goldes.

Licht ist ein Phänomen, das jedes Wesen zum Leben erweckt. Ohne Licht können wir nicht leben, es ist ein Geheimnis, es ist mein Thema.
Inge Dick

Über all diese Werkgruppen hinweg bleibt der Feinsinn der Künstlerin für Detail, Präzision und exakte Umsetzung unverkennbar. Ihre Bildfindungen basieren auf minutiöser Beobachtung, geduldiger Wiederholung und tiefem Vertrauen in die Eigenwirksamkeit des Lichts. Dass Inge Dick der Zen-Philosophie nahesteht, spürt man in der Konzentration auf das Einfache und Wesentliche. Diese Haltung verleiht ihrem Werk eine Kraft, die nicht laut auftritt, dafür aber lange nachwirkt und auf tiefgreifende Weise berührt.

ÜBER DIE KÜNSTLERIN

Inge Dick wurde 1941 in Wien geboren. Sie lebt heute in Innerschwand am Mondsee (OÖ). Ihre kreative Reise begann bereits in jungen Jahren: Ab 1956 besuchte sie die Modeschule Hetzendorf, wo sie sich auf Ledergalanterie spezialisierte. Anschließend studierte sie zwei Semester in der Meisterklasse für Druckverfahren an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. 

Die Künstlerin wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem österreichischen Kunstpreis für Künstlerische Fotografie sowie dem internationalen André-Evard-Preis für konkret-konstruktive Kunst.

Mit ihrem vielfältigen Werk leistet Inge Dick einen grundlegenden Beitrag zur abstrakten und konkreten Gegenwartskunst.


Kuratorin: Gerda Ridler

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