Greta Schödl

Spuren meines Lebens

© Foto: Manuel Carreon Lopez / Kunst-Dokumentation.com
23.05.2026 – 08.11.2026

Greta Schödl (*1929) zählt zu den bemerkenswerten Stimmen der „Visuellen Poesie“. In ihren Werken schreibt die Künstlerin direkt auf verschiedenste Materialien. Die Schrift ist ihr zentrales Ausdrucksmittel. In akribischer Wiederholung verwandelt sie Worte in ornamentale Muster zwischen Schriftbild und Abstraktion. Es entfalten sich rhythmische, meditative Bildstrukturen.

DIE KRAFT DER VISUELLEN POESIE

Portrait von Greta Schödl
© Greta Schödl. Courtesy Richard Saltoun Gallery, London, Rome and New York, Foto: Giorgio Benni

Greta Schödl entwickelt seit den 1960er-Jahren eine eigenständige visuelle Sprache, in der Schriftzeichen, Linien und kalligrafische Formen eine zentrale Rolle spielen. Seit ihrer vielbeachteten Teilnahme an der Biennale in Venedig 2024 rückt das Werk der Künstlerin verstärkt ins öffentliche Interesse.

Ihre Arbeiten – auf Papier, Holz, Leinwand, Textil, Stein oder Alltagsobjekten – sind getragen von einem tiefen Gespür für Rhythmus, Ordnung und Stille. Häufig dient ihr der Name eines Materials als Ausgangspunkt: So überzieht sie beispielsweise einen Marmorblock mit dem italienischen Wort marmo (Marmor). Sie schreibt ihn immer wieder über die Oberfläche, bis sich die Buchstaben in einer ruhigen, beinahe meditativ anmutenden Wiederholung allmählich von ihrer Bedeutung lösen.

Kleine goldene Punkte, die Schödl meist in die offenen Stellen der Vokale setzt, bringen zarte Lichtimpulse ein und verleihen den Mustern eine lebendige Tiefe. Auch ihren eigenen Körper begreift sie als Quelle von Zeichen: Daumenabdrücke, Handlinien, der Abdruck von Brust oder Lippen – all dies wird bei der Künstlerin zu Schriftzeichen.

ERSTE MUSEUMSAUSSTELLUNG IN ÖSTERREICH

Mit ihrem Oeuvre überschreitet Schödl die Grenzen zwischen Poesie, Malerei und Konzeptkunst. 2026 feiert die Künstlerin in der Landesgalerie Niederösterreich ihre erste Museumsausstellung in Österreich, die einen wichtigen Meilenstein in ihrer Karriere darstellt.

Greta Schödl, Installationsansicht von Straßenpoesie bei Phileas, 2025
© Foto: Manuel Carreon Lopez / Kunst-Dokumentation.com

Aufgewachsen in Hollabrunn, zieht Greta Schödl Ende der 1950er-Jahre nach Bologna und macht Italien zu ihrem Lebensmittelpunkt. Nach ihrem Studium in der Textilklasse an der Akademie für angewandte Künste in Wien entstehen bei Greta Schödl zunächst abstrakte Blätter, auf denen feinfühlig geführte Linien das zentrale Gestaltungselement bilden. 

Mein Werk speist sich vollständig aus dem Fluss des Lebens – es ist ein unendlicher Gedankenstrom. Ich bleibe immer dieselbe, doch die Erfahrungen, die ich mache, hinterlassen ständig neue Spuren. Meine Arbeiten sind Spuren meines gelebten Lebens.
Greta Schödl

Performance und Grafik

Greta Schödl, Performance mit Tubo, 1978, Installationsansicht von Straßenpoesie bei
Phileas, 2025
© Nino Migliori

In ihrer Performance „Tubo“ zieht Schödl mit einer kunstvoll gestalteten Kartonrolle durch Bologna. Diese Aktion kann als kraftvoller Akt der Selbstbehauptung verstanden werden.

Neben zahlreichen Grafikserien wie „Schwingungsfelder“ oder „Vibrationi“, in denen sie unsichtbare energetische Kreisläufe sichtbar macht, entstehen auch mehrere Objekte.

Die Ausstellung versammelt sämtliche Hauptgruppen ihres Oeuvres. Die umfangreiche, sehr persönliche Grafikserie der „Traumbilder“ wird erstmalig gezeigt. 


Kurator:innen: Gerda Ridler und Berthold Ecker

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