Sicht auf ein Wandbild im Atelier von Christina Gschwantner

Christina Gschwantner

Colored Emotion

© Christina Gschwantner

13.03.2026 – 03.05.2026

galeriekrems

Wie lässt sich Emotion in Form übersetzen, ohne sie zu verlieren? Um diese zentrale Frage kreist die Arbeit von Christina Gschwantner. Farbe, Bewegung und Rhythmus bilden die zentralen Parameter ihres künstlerischen Ausdrucks. Ihre Malerei untersucht das Spannungsverhältnis zwischen emotionaler Spontaneität und formaler Disziplin – ein Balanceakt, der sich als fortlaufender Dialog zwischen Intuition und Konstruktion verstehen lässt.

Pinselstrich als Träger von Ausdruck

Gschwantner verzichtet bewusst auf Vorzeichnungen oder starre Konzepte und lässt die Komposition aus der Bewegung heraus entstehen. Der Pinselstrich dient ihr dabei nicht nur als technisches Werkzeug, sondern als autonome Geste – als Träger von Ausdruck, Bewegung und Präsenz. Durch Schichtungen, Überlagerungen und rhythmische Wiederholungen entsteht eine komplexe, malerische Struktur, in der jedes Element für sich steht, aber auch in Beziehung zu den anderen tritt. Ebenso verfährt die Künstlerin im Umgang mit Farbe. Ihre Palette reicht von feinen, transparenten Pastelltönen bis hin zu leuchtenden, fluoreszierenden Farbfeldern. 

Einfluss von Art Informel und Minimal Art

Inhaltlich wie formal knüpfen Gschwantners Arbeiten an Positionen des Art Informel und der Minimal Art an. Das Informelle zeigt sich in der freien, spontanen Geste und im körperlich-intuitiven Umgang mit Material, während der Minimalismus in seriellen Anordnungen, Wiederholungen und im strukturellen Aufbau der Komposition Ausdruck findet. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Synthese beider Ansätze – eine Malerei, die zugleich impulsiv und reflektiert, spontan und kontrolliert wirkt.

Die Verwendung von unbehandeltem Leinen verstärkt die Materialität und Direktheit ihrer Arbeiten. Gschwantners Werke verführen, provozieren oder fordern Widerstand. Die malerischen Gesten verdichten sich nicht zu festen Formen, sondern bleiben in Bewegung. Sie stellen die Frage nach der Entstehung eines Bildes selbst – nach dem Prozess, der Idee und der Realisierung.

Über die Künstlerin

Christina Gschwantner, geb. 1975 in Wien, studierte Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitete in Griechenland, Mexiko, New York und Australien. Die Künstlerin erhielt Förderungsstipendien von der Sussmann Stiftung und der Universität für angewandte Kunst. Ihre Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen, darunter die Saatchi Art Collection (London) und die Fubon Art Foundation (Taiwan), sowie in zahlreichen Privatsammlungen. Gschwantner ist in der Artothek Niederösterreich vertreten. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich.

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