Teresa Margolles

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En la Herida

Der gewalttätige Tod nimmt das zentrale Thema in Teresa Margolles Kunst ein. Sie verwendet oft Materialien, die von Leichen stammen oder mit ihnen in Berührung gekommen sind, wie menschliches Blut oder Wasser von Leichenwaschungen. In ihren Bildern, Skulpturen, Installationen, Performances, Videos und Fotografien untersucht sie die Brutalität des Todes im Kontext des mexikanischen Drogenkriegs, die ungerechte soziale Situation, den Genderhass. Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems fokussiert nun auf einen ganz aktuellen Aspekt ihres Werkes: die fast ausweglose Situation von Transgender-Prostituierten in Ciudad Juárez, der Stadt mit den meisten Gewalttaten in Mexiko.

Margolles hat sich längere Zeit in dieser Stadt aufgehalten und über eine Kontaktperson, Karla, Menschen vor Ort kennengelernt. In der Serie Pistas de Baile (2016) fotografiert sie Transgender-Prostituierte posierend auf den Überresten abgerissener Diskotheken und Nachtclubs, in denen sie früher gearbeitet haben. Die großformatigen Fotografien strahlen Stolz und Schönheit, aber auch grenzenlose Verlorenheit aus – ein starkes Statement für jene, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Eine zweite Arbeit, die Installation Karla, Hilario Reyes Gallegos (2016), beschäftigt sich mit dem brutalen Mord an Karla, der Informantin von Margolles, die mit richtigem Namen Hilario Reyes Gallegos hieß. Ein großes Fotoporträt, das Margolles von Karla gemacht hat, zeigt eine selbstbewusste, ältere Transgender-Prostituierte. Ein Tonbandprotokoll bildet die zweite Ebene der Arbeit, bei der eine Kollegin von Karla von ihrem unaufgeklärten Mord berichtet. Der Totenschein zeigt, dass auch im Tod die Gesellschaft die Transgender-Identität von Karla negiert: Es wird nur ihr Geburtsname angeführt.

Teresa Margolles ist 1963 in Culiacán in Mexiko geboren. Sie lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt. Sie war in renommierten Ausstellungen z.B. in der Tate Modern in London (2012) oder im Guggenheim Museum in New York (2005) vertreten. 2009 gestaltete sie den mexikanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. 2018 war sie für den renommierten Hugo Boss Prize nominiert. Die Künstlerin kam 2008 im Rahmen des internationalen Austauschprogramm AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich erstmals nach Krems. 2013 war sie mit einer Performance und Installation am donaufestival vertreten. In der Kunsthalle Krems folgt nun in Kooperation mit AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich eine Personale mit rezenten Werken, die sich mit Gewalt gegen sozial ausgegrenzte Menschen befassen.

Kurator: Florian Steininger, Co-Kurator: Oscarito Sanchez

In Kooperation mit AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich

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